Es ist bald soweit: der Karneval, die Fastnacht, Fassenacht, Fasnacht, Fasnet, der Fasching, Fastabend, Fastelovend, Fasteleer… steht vor der Tür. Für mich ein Anlass, die Wörter auf die Prüfbank zu spannen. weiter lesen >
Was man seit der Eroberung Trojas nicht alles in Pferde pfercht!
‹Pferd› und ‹pferchen›: Beide Wörter sind höchst interessant und verdienen einen eigenen Eintrag. Um den Karren jedoch nicht vor das Pferd zu spannen, nehmen wir uns hier zuerst einmal das Tier vor und pferchen das Pferchen in den nächsten Post. weiter lesen >
Die Geschichte der Woche
Neulich postete mein lieber und kluger Freund Peter Leupin einen lustigen Spruch. Ich habe ihn zwar nicht mehr ganz gegenwärtig, aber der Witz funktionierte irgendwie so, dass man über einen so virtuosen wie bizarren Gedankengang schließt, dass eigentlich nicht schon wieder Mittwoch sein kann, obwohl doch Mittwoch ist. — Ich lachte über den Witz, setzte ein lachendes Emoji unter den Eintrag, lachte aber auch darüber, dass ich mich noch nie gefragt hatte, warum der Mittwoch überhaupt Mittwoch heißt. weiter lesen >
Stein und Reichtum
Es gibt Wörter und Wendungen, deren Bedeutung so sonnenklar zu sein scheint, dass die Wissenschaft kein dringliches Interesse an ihnen hat. Doch gerade an solchen Beispielen zeigt und beweist sich die Strenge wissenschaftlichen Vorgehens: Was nicht untersucht und belegt ist, wird nicht behauptet! weiter lesen >
Apologie der scheinbaren Nutzlosigkeit
Wozu betreibt man überhaupt Sprachforschung? Ist es nicht ein unnötiger Luxus, um nicht zu sagen eine Geld- und Energieverschwendung, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dafür zu bezahlen, dass sie ausgestorbene Sprachen rekonstruieren, Etymologien erklären, Verwandtschaften zwischen Sprachen und Sprachfamilien aufzeigen und uns auf eigentlich harmlose Irrtümer beim Verwenden unserer Sprache hinweisen? weiter lesen >
Was ist eine Theorie?
Wie immer geht es mir hier einzig und allein um die Sprache und nicht darum, irgendwelche Überzeugungen, Glaubensbekenntnisse, Anschauungen zu bewerten. Es geht mir um den Begriff ‹Theorie› und um dessen Bedeutung. Wer den Begriff mit einem anderen als dem …
Freundschafts-Begegnung im Fextal
Ein Gedicht des brasilianischen Philosophen, Schriftstellers, Journalisten und Dramaturgen Mario de Andrade (1893-1945) und eines von mir selbst, als Intermezzo zur Rede vorgetragen in der Kirche Santa Margarita in Segl Fex-Crasta anlässlich der Freundschaftsbegegnung im Fextal am 22. Oktober 2021. weiter lesen >
Der Freund
Die Teller waren abgetragen. Man wartete auf das Dessert, ein schlichtes, nur ein kleines Stück Apfelkuchen, und auf den Kaffee. Vielleicht würde einer der Herren noch einen Schnaps mögen, aber dann… dann würde es bald ausgestanden sein. weiter lesen >
Analyse eines unterschätzten literarischen Textes
Frère Jacques ist also der Glöckner, und wenn der jetzt noch schläft, wird es auch das ganze Kloster noch tun. Endgültige Klarheit schafft wie so oft das Italienische! Da hat man zwar dem Versfuß zuliebe Giacomo in Martino umbenannt, dafür nennt man seine Funktion innerhalb des Klosters explizit: ‹campanaro› (Glöckner)! weiter lesen >
Amuse-Bouche 101 bis 104
Was alles aus einer Bach-Fuge erklingt, wie es zur Entstehung der Schwermetalle in einer Supernova kommt, warum ein Kind, das mich weinend anschaut, traurig ist, warum eine Tomate zur Reife errötet, während die andere noch grün vor Neid von einem Pilz befallen wird, was in Picassos Guernica zu lesen ist, warum wir so viel über die Sprache der Indoeuropäer wissen, die vor sechstausend Jahren lebten und noch Jahrtausende lang nichts aufschreiben würden… es ist der allerschönste Thriller, den selbst die raffinierteste Krimi-Autorin sich nicht ausdenken kann: die Kunstwerdung der Wissenschaft, die Wissenschaftswerdung der Kunst, die Menschwerdung des Menschen. (Vielleicht klingt es pathetisch, aber es liegt am Sachverhalt, nicht an der Wortwahl.) weiter lesen >