Die Geschichte der Woche

Alberigo Tuccillo Gesellschaft, Sprache, Wissenschaft Schreibe einen Kommentar

Neulich postete mein lieber und kluger Freund Peter Leupin einen lustigen Spruch. Ich habe ihn zwar nicht mehr ganz gegenwärtig, aber der Witz funktionierte irgendwie so, dass man über einen so virtuosen wie bizarren Gedankengang schließt, dass eigentlich nicht schon wieder Mittwoch sein kann, obwohl doch Mittwoch ist. — Ich lachte über den Witz, setzte ein lachendes Emoji unter den Eintrag, lachte aber auch darüber, dass ich mich noch nie gefragt hatte, warum der Mittwoch überhaupt Mittwoch heißt. weiter lesen >

Apologie der scheinbaren Nutzlosigkeit

Alberigo Tuccillo Gesellschaft, Philosophie, Sprache, Wissenschaft Schreibe einen Kommentar

Wozu betreibt man überhaupt Sprachforschung? Ist es nicht ein unnötiger Luxus, um nicht zu sagen eine Geld- und Energieverschwendung, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dafür zu bezahlen, dass sie ausgestorbene Sprachen rekonstruieren, Etymologien erklären, Verwandtschaften zwischen Sprachen und Sprachfamilien aufzeigen und uns auf eigentlich harmlose Irrtümer beim Verwenden unserer Sprache hinweisen? weiter lesen >

Analyse eines unterschätzten literarischen Textes

Alberigo Tuccillo Literatur, Musik, Sprache

Frère Jacques ist also der Glöckner, und wenn der jetzt noch schläft, wird es auch das ganze Kloster noch tun. Endgültige Klarheit schafft wie so oft das Italienische! Da hat man zwar dem Versfuß zuliebe Giacomo in Martino umbenannt, dafür nennt man seine Funktion innerhalb des Klosters explizit: ‹campanaro› (Glöckner)! weiter lesen >

Amuse-Bouche 101 bis 104

Alberigo Tuccillo Sprache, Vermischtes, Wissenschaft

Was alles aus einer Bach-Fuge erklingt, wie es zur Entstehung der Schwermetalle in einer Supernova kommt, warum ein Kind, das mich weinend anschaut, traurig ist, warum eine Tomate zur Reife errötet, während die andere noch grün vor Neid von einem Pilz befallen wird, was in Picassos Guernica zu lesen ist, warum wir so viel über die Sprache der Indoeuropäer wissen, die vor sechstausend Jahren lebten und noch Jahrtausende lang nichts aufschreiben würden… es ist der allerschönste Thriller, den selbst die raffinierteste Krimi-Autorin sich nicht ausdenken kann: die Kunstwerdung der Wissenschaft, die Wissenschaftswerdung der Kunst, die Menschwerdung des Menschen. (Vielleicht klingt es pathetisch, aber es liegt am Sachverhalt, nicht an der Wortwahl.) weiter lesen >