‹Neapel sehen und dann sterben› wird oft falsch betont und folglich falsch verstanden. Es heißt nicht ‹Neapel sehen und dann sterben›, sondern ‹Neapel sehen und dann sterben›, denn gemeint ist, dass man nicht sterben soll, bevor man Neapel gesehen hat — Neapel gesehen zu haben, ist also die Bedingung dafür, dass man nun sterben kann, ohne das Schönste im Leben versäumt zu haben, und nicht die Ursache für das Sterben. weiter lesen >
Geschichten aus Fremdenführern
Ich habe aus naheliegenden Gründen ein Beispiel aus Basel und eines aus Neapel beschrieben, aber es gibt fast überall auf der Welt solche Geschichten, die man Fremden, oft augenzwinkernd, aber manchmal auch ganz im Ernst, jedenfalls stets sehr gerne erzählt und dabei meint oder wenigstens so tut, als verrate man ein intimes Geheimnis. weiter lesen >
Ein grässliches Hirngespinst kehrt als niedliches Wesen in den Kopf zurück
Aus einem Ungeheuer wurde ein niedliches Wesen, das dahin zurückkehrte, wo es als schreckliches Monster erschaffen worden war. weiter lesen >
Vergils Sponsor
Es war also immer schon so. Unzählige Wörter und Sprachelemente, die sich im deutschsprachigen Raum inzwischen ganz heimisch und vollkommen assimiliert fühlen, haben Migrationshintergrund. Zurzeit kommen sie halt vermehrt aus dem angelsächsischen Raum — so what?
Merkwürdig ist jedoch, dass sehr oft Anglizismen, gegen die sich der Sprachpurismus wehrt, in Wirklichkeit gar keine sind. weiter lesen >
Darf man nach dem Sternzeichen fragen?
Oft werde ich von Leuten, mit denen ich nicht befreundet bin, nach meinem Sternzeichen gefragt. Ich möchte der Frage nachgehen, ob es legitim ist oder nicht, jemanden nach seinem Sternzeichen zu fragen, und ob es dabei eine Rolle spielt, ob der Gefragte an Astrologie glaubt. weiter lesen >
Dringende Leseempfehlung: «Die Gärten der Finzi-Contini»
Angesichts der aktuellen und immer bedrohlicheren gesellschaftlichen Situation in Europa, vielleicht sogar in der ganzen Welt empfehle ich die Lektüre eines der schönsten Romane der Weltliteratur.
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KLEINES LOB DER TORHEIT
Es kommt in jüngster Zeit oft vor, dass sich da und dort die humane Intelligenz über die angeblich künstliche auslässt. Bei beiden Arten der Informationsverarbeitung ist mir immer weniger klar, was man unter ‹Intelligenz› überhaupt versteht. weiter lesen >
«Meine Geschichten» von Peter Leupin
Die eigenwilligen erzählerischen Miniaturen sind nicht mit einem einzigen Schlüssel aufzuschließen; man braucht dazu einen ganzen Schlüsselbund — und auch dann, wenn man zu jedem Textchen den passenden Schlüssel gefunden hat, findet man bei mehrmaligem Lesen und bei mehrmaligem Aufschließen immer etwas Neues vor. weiter lesen >
Die Angst des Übersetzers beim Elfmeter
Freilich kalauert der Titel dieses Artikels jenen einer Erzählung des großen des österreichischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Peter Handke: ‹Die Angst des Tormanns beim Elfmeter›. Zumindest die Absicht des Kalauers geht jedoch über die mäßige Lustigkeit des Wortspiels hinaus, denn zwischen der wirklichen oder vermeintlichen Angst des Tormanns und jener des Übersetzers gibt es durchaus Analogien — gerade auch was den Elfmeter angeht. weiter lesen >
Eine Hand wäscht die andere
Als die Ingenieurinnen und Ingenieure den Touchscreen erfunden hatten und auch für die Texteingabe auf Smartphones nutzen wollten, merkten sie, dass sich Geräte zwar immer kleiner bauen lassen, die Finger der Menschen jedoch gleich dick bleiben, und dass man sich folglich beim Eingeben der Buchstaben dauernd vertippte. weiter lesen >
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