Fakt ist, dass Marco Polo aus ‹Porcella› den Begriff ‹Porcellana› ableitete und dieser in vielen Sprachen, selbstverständlich in der entsprechenden Anpassung, aufgenommen wurde. weiter lesen >
Unter dem halben Mantel der Barmherzigkeit
An einem Tag im Winter sei er am Stadttor von Amiens einem armen, spärlich bekleideten Mann begegnet. Außer seinen Waffen und seinem roten Militärmantel habe er nichts bei sich gehabt, was er dem Bedürftigen hätte geben können. In einer barmherzigen Tat habe er seinen Mantel mit dem Schwert geteilt und eine Hälfte dem Armen gegeben. weiter lesen >
«Meine Geschichten» von Peter Leupin
Die eigenwilligen erzählerischen Miniaturen sind nicht mit einem einzigen Schlüssel aufzuschließen; man braucht dazu einen ganzen Schlüsselbund — und auch dann, wenn man zu jedem Textchen den passenden Schlüssel gefunden hat, findet man bei mehrmaligem Lesen und bei mehrmaligem Aufschließen immer etwas Neues vor. weiter lesen >
Wer zum Teufel war Silvester?
Dass man den letzten Tag im Jahr Silvester nennt, liegt einzig und allein daran, dass es im Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein, auf dem Land mancherorts sogar bis ins 20. Jahrhundert, üblich war, auch in offiziellen Dokumenten, statt eines Datums, den Tag anzugeben, an dem ein bestimmter Heiliger oder eine bestimmte Heilige gefeiert wurden: Zu Martini hieß am 11. November, zu Luciae am 13. Dezember, zu Sancti Petri et Pauli am 29. Juni und zu Stephani, das wissen wir noch heute, bedeutete fast überall am 26. Dezember. weiter lesen >
Wie der geschmückte Baum zu Weihnachten kam
Bereits im 8. Jahrhundert vor Christus gab es in Griechenland da und dort den Brauch, anlässlich verschiedener religiöser Feste einzelne Lorbeer- und Olivenäste oder ganze Sträucher und Bäume mit bunten Stoffbändern zu schmücken und Früchte als Opfergabe für die Götter dranzuhängen. Dieser Brauch, Eiresión genannt — ‹ειρεσιώνη› (geschmückt) —, war weder einer bestimmten Gottheit oder einem bestimmten Ritus zugeordnet noch von klaren Regeln bestimmt. weiter lesen >
Der linguistische Neandertaler
In Nordrhein-Westfalen, rund zehn Kilometer östlich von Düsseldorf erstreckt sich ein noch heute weitgehend unbebauter Talabschnitt der Düssel, wo in einer einst weithin bekannten Schlucht von knapp einem Kilometer Länge Kalkstein abgebaut wurde. weiter lesen >
Wittgenstein mit links
Wittgensteins Eltern waren sehr musikalisch. Sein Vater spielte Horn und Violine, seine Mutter, Schülerin des ungarischen Komponisten Károly Goldmark, war eine ausgezeichnete Pianistin. Das Elternhaus wurde oft von prominenten Persönlichkeiten aus dem Kulturleben besucht wie von Johannes Brahms und Clara Schumann. Weitere Freunde und Gäste waren unter anderen der katalanische Cellist Pau Casals, die Musikkritiker Eduard Hanslick und Max Kalbeck, die Komponisten Gustav Mahler, Arnold Schönberg und Richard Strauss, der Dirigent Bruno Walter oder das Rosé-Quartett, mit denen der junge Wittgenstein zum Teil gemeinsam musizierte. weiter lesen >
Giordano Bruno und Alan Turing
Von Zeit zu Zeit werden die schändlichen Verbrechen an Giordano Bruno und an Alan Turing in der Presse, in Reden, in Filmen, Radio- und Fernsehsendungen, in Tagungen und in Kunstwerken angeprangert. Mich hat aber immer etwas daran gestört oder zumindest nicht vollkommen befriedigt — und ich konnte mir nie erklären, was es denn war, was mich an der doch dringend nötigen und überfälligen Denunzierung dieser abscheulichen Staatsdelikte irritierte. — Inzwischen weiß ich, woher mein Gefühl rührt. weiter lesen >
Die Angst des Übersetzers beim Elfmeter
Freilich kalauert der Titel dieses Artikels jenen einer Erzählung des großen des österreichischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Peter Handke: ‹Die Angst des Tormanns beim Elfmeter›. Zumindest die Absicht des Kalauers geht jedoch über die mäßige Lustigkeit des Wortspiels hinaus, denn zwischen der wirklichen oder vermeintlichen Angst des Tormanns und jener des Übersetzers gibt es durchaus Analogien — gerade auch was den Elfmeter angeht. weiter lesen >
Warum hat der Rhein ein H nach dem R?
Das H im Rhein ist schlicht ein harmloser Denkfehler. Ein Fehler, den man nicht unbedingt korrigieren muss. Schlichte und harmlose Denkfehler haben jedoch manchmal nicht ganz eifache Erklärungen, und da man sie ja nicht unbedingt korrigieren muss, soll nur weiterlesen, wer am Klären mehr Spaß hat als am Ignorieren: weiter lesen >
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