In sandig kargem Boden, wo das Nass
versiegt, mit Nahrung geizt und Lebenskraft,
da kämpfen harrend ohne Unterlass
geduld’ge Wurzeln, bauen Schaft und Saft
für das Gemüs’, das König werden soll.
Wie ein Student für sich Askese wählt,
wenn schnell verdientes Geld ihn draußen lockt,
weil nur Chirurg zu werden für ihn zählt,
er still erträgt, was er sich selbst einbrockt,
so keimt der Spross devot und demutvoll.
Die Widrigkeit von Studium und vom Acker
ertragen sie allein durch klugen Beistand
des Bauern und des Mentors endlich wacker,
wenn einer düngt, der andre geht zur Hand,
damit die Ernte reife, wie sie soll.
Dort Schädling abzuwenden, hier das Scheitern,
tut not, behänd die Wankenden zu stützen,
den einzusprühen, jenen aufzuheitern,
wenn Resilienz und Abwehr nicht mehr nützen,
auf dass Erinn’rung bleibe ohne Groll.
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Milder wird plötzlich die Luft,
ringsum grünen die Wiesen und Felder,
Blüten versprühn süßen Duft,
neues Leben weckt Flüsse und Wälder:
Und der Spargel rankt kühn aus dem Sand.
Flinke und emsige Stecher
sind zur Stelle mit Körben und Messern,
holen behutsam die Stangen
aus der Tiefe und bringen die bessern
zu den Märkten der Stadt und aufs Land.
Köche behandeln mit Würde
diese bleichen und phallischen Stelen,
ihnen ist es keine Bürde,
sie zu schälen, dann garen die Seelen,
sie zu betten in Buttergewand.
Endlich beschreiten die Kellner
mit den Speisen, den Weinen den Saal:
Und auf dem Thron duldet ferner
stolzer Fürst neben sich keine Wahl
mit der Kron und im Königsgewand.