prete

Azzurra

Alberigo Tuccillo Literatur 2 Kommentare

Der Nebel am Südfuß des Juras hatte jegliche Farbe und Form der Dinge verschluckt und diese als blasse, schattenhafte Gepräge zurückgelassen, die Abdrücken glichen, wie die Gemälde an den Wänden zurücklassen, wenn man sie nach vielen Jahren abhängt. Vor diesem grauen Hintergrund zogen sich die kaum sichtbaren Drähte der Telefonleitungen, auf denen sich Abertausende von Vögeln versammelt hatten. Das Bild erinnerte Don Luigi an Notenlinien einer Partitur. Einer düsteren Partitur.

«Das DIES IRÆ», sagte er zu sich, während er gekrümmt vor Anstrengung seinen schweren Koffer zum Bahnhof schleppte, «es ist das DIES IRÆ».

Es war der letzte Herbst der fünfziger Jahre, eines Jahrzehnts, das er mit fester Zuversicht, mit glühenden Hoffnungen angetreten hatte und das nun so jämmerlich zu Ende ging.

In wenigen Wochen würden sich am Bahnhof Hunderte und Hunderte von Arbeitern versammeln, wie sich jetzt die Vögel auf den Drähten der Telefonleitungen versammelten. Auch sie würden gegen Süden ziehen, um dort den Winter zu verbringen und im nächsten Frühjahr, etwas vor den Vögeln, zurückzukehren.

Aber diesmal würden die Arbeiter ohne seinen Segen verreisen. — Nicht ohne den Segen der Kirche, schon gar nicht ohne den Segen Gottes, aber ohne seinen persönlichen Segen, ohne den Segen des Don Luigi, der seine Kirchengemeinde, die Missione Cattolica, zu dem gemacht hatte, was sie heute war.

Er würde nicht da sein wie all die andern Jahre — wie vor drei Jahren, entsann er sich, als er mit vierzig Grad Fieber den Weihwedel kaum in der Hand halten konnte und dennoch vor dem Bahnhofbuffet zweiter Klasse das VEXILLA REGIS gesungen hatte, so kräftig und rein, dass selbst Protestanten davon ergriffen waren.

Der Erzbischof von Spoleto hatte ihn nun suspendiert und zu sich zitiert. Und da Don Luigi sich der Schwere seiner Schuld bewusst war, wusste er auch, dass nur ein Wunder ihn je nach Olten, in das verschlafene Städtchen am Jurafuß zurückführen konnte.

Er stand allein auf dem Bahnsteig, als der Zug aus Basel Richtung Mailand einfuhr. Seine Köchin Giovanna war bereits zwei Tage zuvor abgereist, hatte das Feld geräumt für die Neue, für die Pfarrersköchin seines Vertreters.

Nein. Er machte sich nichts vor: nicht Vertreter — Nachfolger.

«Es ist das DIES IRÆ», dachte er, «DIES IRÆ, DIES ILLA, SOLVET SÆCLUM IN FAVILLA, TESTE DAVID CUM SYBILLA. Tag des Zornes, Tag der Zähren, wirst die Welt in Asche kehren, wie Sibyll und David lehren. QUANTUS TREMOR EST FUTURUS, QUANDO IUDEX EST VENTURUS, CUNCTA STRICTE DISCUSSURUS! Welch ein Graus wird sein und Zagen, wenn der Richter kommt mit Fragen, streng zu prüfen alle Klagen!»

Im Zug würde er eine Rede aufsetzen: keine Verteidigungsrede, sondern eine inständige Fürbitte für sie, für Azzurra. Die Sorge um sein eigenes Geschick war nach dem Morgengebet fast verflogen, aber die Angst um Azzurra war noch stärker geworden. Was würde aus ihr werden, wenn man sie ihm wegnahm?

Er fand ein freies Abteil für sich allein und begann: «Was Eurer Exzellenz zu Ohren gekommen ist, ist reine Wahrheit; allerdings nur ein Teil davon. Doch wenn ich nun gehorsam vor Euch trete, habe ich nicht die Absicht, eine milde Strafe zu erflehen, sondern allein den Wunsch, dass Ihr die ganze Wahrheit erfahrt.»

Er nahm einen Schluck Kaffee aus der Thermosflasche und stellte fest, dass seine Bestrafung weniger fern lag, als ihm lieb war. Genau genommen grub sie ihm bereits jetzt die Krallen ins Fleisch. Den einzigen Kaffee, der seinem Magen bekam, konnte allein seine Giovanna zubereiten. So etwas Kaustisches, wie ihm da die Köchin seines Vertreters — nein, seines Nachfolgers! — zusammengebraut hatte, hatte er seit dem Krieg nicht mehr getrunken.

«Es stimmt, Eure Exzellenz», fuhr er fort, «ich habe vor drei Monaten Azzurra ohne Papiere aus der Schweiz nach Italien gebracht, nach Spoleto zu den frommen Schwestern Lucia Filippini. Ich habe Azzurra gleichsam über die Grenze geschmuggelt. Ich bediente mich einer Lüge und missbrauchte das Vertrauen, das ein Priester einflößt, um die Grenzbeamten hinters Licht zu führen und um die Grenze passieren zu können. Man wisse nicht, erzählte ich ihnen, wo der Vater des Mädchens stecke, und ich sei unterwegs zu seiner Mutter, um es in ihre Hut zu bringen.

Und in gewisser Weise waren diese Erklärungen keine Lügen, eher — wenn ich so sagen darf — Metaphern.

Seht doch, Eure Exzellenz: von einem Vater, den niemand kennt, der vermutlich selbst nicht einmal weiß, dass er der Vater ist, kann man folgerichtig auch nicht wissen, wo er steckt. Und die Mutter… — Exzellenz! — … ist die Kirche denn nicht unser aller Mutter?

Doch es ist mir klar, dass diese Auslegung meine Schuld nicht tilgt.»

Das Mittelland, immer noch Nebel, und wo immer man Telefonleitungen ahnte oder Bäume ohne Laub, da ahnte man Vögel, die sich sammelten. Vielleicht täuschte er sich.

«Azzurra wurde in einem Barackendorf italienischer Bauarbeiter geboren. Alles Männer: einige sind sehr jung, einige älter, die meisten sind ledig, allenfalls verlobt. Es gibt unter ihnen zwar ein paar verheiratete, die sogar Kinder haben, aber die Frauen und die Kinder sind nicht da, die sind weit weg: sie sind zu Hause, wie die Arbeiter sagen. Keiner der Arbeiter meint die Baracke, wenn er «zu Hause» sagt, auch wenn er seit vielen Jahren darin lebt.

Azzurras Mutter, ebenfalls Italienerin, die als Tellerwäscherin und Putzfrau im Restaurant Zum Frohsinn arbeitete, jedoch weder eine Arbeitserlaubnis noch überhaupt eine Aufenthaltsbewilligung besaß, ging — aus Gründen, die ich als Beichtvater verschweigen muss — in jenem Barackendorf ein und aus. Wie sie in die Schweiz gekommen war, darüber wurde so viel geredet. Kaum etwas von dem, was ich gehört habe, halte ich für überzeugend.

Wie dem auch sei, eines Tages wollte man sie im Frohsinn nicht mehr beschäftigen. Man hatte bemerkt, dass sie schwanger war, und offenbar wollte man keinen Ärger mit den Behörden.»

Don Luigi drehte den Brief des Erzbischofs in den Händen. Er wusste nicht, wie oft er ihn gelesen hatte, obwohl er bereits seit dem ersten Durchlesen jedes Wort auswendig kannte; so kurz und lakonisch war er abgefasst. Er war ihn immer wieder Silbe für Silbe durchgegangen, als gäbe es noch Hoffnung, ein entscheidendes Wort übersehen oder eines falsch gedeutet zu haben.

Der See, die ersten Berge. Nur noch Fetzen von Nebel, von fahlen Sonnenstrahlen geteilt.

Don Luigi lächelte.

«Eure Exzellenz wundern sich über den Namen? — Azzurra trägt ihn, weil sie am Tag zur Welt kam, als unsere Squadra Azzurra in Palermo durch ein Tor von Pandolfini und — verzeiht mir den Ausdruck — einen wahrhaft exzellenten Treffer von Frignani den Sieg gegen die Schweiz errang.

Wir verfolgten das Spiel am Radio und sahen dann die Torszenen im Kino in der Wochenschau: Das erste Tor auf Elfmeter nach drei Minuten. Die Sache war gut angelaufen. Es sah aus, als würde es ein leichtes Spiel. Aber so schnell wollten sich die Schweizer nicht geschlagen geben. Sie kämpften verbissen, rannten, als hätten sie einen Lungenflügel mehr als wir. Sie gaben ihr Letztes wie immer, wenn sie gegen uns spielen, und trotz der Führung waren wir es, die auf die Zähne beißen mussten. Doch dann, in der zweiten Halbzeit, nach zwanzig Minuten, aus gut achtzehn Metern… Frignani hatte drei Verteidiger ausgespielt, am linken Flügel stand Boniperti frei…, aber Frignani zog überraschend gegen die Mitte, legte vor und… 

Verzeiht — das tut wohl nicht viel zur Sache.

Zumal ich damals von Azzurra noch gar nichts wusste.

Azzurras Mutter starb im Barackendorf. Die Kleine war kaum zwei Jahre alt.

Vermutlich an einer Lungenentzündung. Einen Arzt hatte man nicht geholt, und auch nach mir schickte man erst, als es zu spät war. Ich nahm ihr die Beichte ab, gab ihr die Letzte Ölung.

Dann hörte ich von den Arbeitern die Geschichte, lernte das Mädchen kennen, das alle Männer des Barackendorfs Onkel nannte, und erfuhr, dass es auf keinem Amt je registriert worden war.

Ich taufte es.»

Schnee. Kein Nebel mehr, keine Vögel, aber Berge, über die sie bald fliegen würden.

Er musste einen Augenblick eingenickt sein, fand den Faden aber schnell wieder.

«Ich taufte es.

Dann wusste ich nicht mehr weiter.

Die Arbeiter kümmerten sich um das Kind, lösten einander ab, wenn sie auf Schicht mussten. Ich las Gesetzbücher und Verordnungen, auf Deutsch mit dem Wörterbuch, und fürchtete, Azzurra würde bald in einem Waisenhaus landen. Die Arbeiter kümmerten sich um sie, zogen sie auf, und ich, der ich sie getauft hatte, wusste nicht weiter und las Verordnungen auf Deutsch, mit dem Wörterbuch, wo ich doch die absurde Sprache der Verordnungen nicht einmal auf Italienisch verstehe.

Ich wusste nur eines: Azzurra würde nicht in einem Waisenhaus landen, dafür würde ich sorgen. Ich wusste es. Ich wusste bloß noch nicht, wie.

Ich hatte den Einfall nicht, auf den ich wartete, und es wurde immer schwieriger. Als das Kind im Barackendorf überall herumzurennen begann, nahmen wir es zu uns, zu mir und Giovanna.

Giovanna ging mit ihm jeden Tag im Wald spazieren oder fuhr mit dem Zug nach Basel, nach Zürich oder Bern. Ein Jahr lang habe ich nur noch Pasta mit Öl, Knoblauch und etwas Käse oder Spiegeleier gegessen.

Aber die Nachbarn wurden argwöhnisch. Man fragte Giovanna im Treppenhaus und auf der Straße, wer das Kind sei, und die Erklärungen gingen uns aus. Azzurra musste dorthin zurück, wo sie nie gewesen war. Vorläufig.»

Der Zug stand still. Ein Zöllner öffnete die Tür des Abteils, sah flüchtig nach dem Gepäck, nickte und sagte in ehrfurchtsvollem Ton: «Wünsche eine gute Reise, Monsignore.» — und Luigi zögerte, dem jungen Mann den Segen zu sprechen, als stünde es ihm nicht mehr zu, Menschen zu benedeien.

«IUDEX ERGO CUM SEDEBIT…», dröhnte es in seinem Kopf: «Sitzt der Richter dann zu richten, QUIDQUID LATET, APPAREBIT, wird sich das Verborgne lichten, NIL INULTUM REMANEBIT, nichts kann vor der Strafe flüchten. Weh! Was werd‘ ich Armer sagen? Welchen Anwalt mir erfragen, wenn Gerechte selbst verzagen?»

Die Ebene: unermesslich, geisterhaft. Nebelschlangen krochen und wanden sich langsam, schwerfällig, wie die Seelen riesiger Ungeheuer, schleppten sich über dampfende Schollen, verschlangen da und dort einen Hof in der Ferne. Die einzigen Vögel, die man sah, waren Raben, und Raben ziehen nicht Jahr für Jahr in die Fremde.

Essen mochte er nicht. Er mochte gar nicht erst nachschauen, was ihm die Neue überhaupt eingepackt hatte, und als er nicht einmal schlafen konnte, bereute er es, in einem voreiligen Akt der Kasteiung, Grappa und Tabak zurückgelassen zu haben.

Würde es ihm denn je wieder vergönnt sein, seinen lässlichen Sinnenfreuden zu frönen? Wie schwer wog denn seine Verfehlung wirklich? Gab es denn nicht ein legitimes Vertrauen in die Vergebung?

«König schrecklicher Gewalten, frei ist Deiner Gnade Schalten: Gnadenquell, lass Gnade walten! SALVA ME, FONS PIETATIS.»

Er schoss mit einem Mal auf und sprach — ungeachtet eines Reisenden, der fragende Blicke ins Abteil warf — mit lauter Stimme, als hörte ihm eine ganze Kongregation zu: «Eure Exzellenz, es muss doch für die Erzdiözese ein Leichtes sein, dem Mädchen Papiere zu verschaffen — jetzt, sofort —, Giovanna und mir die Vormundschaft zu übertragen, dem Kind vor den Menschen das Recht zu geben, das es vor Gott immer schon und bedingungslos hat. Es hat zwar noch keinen Nachnamen, doch Di Stefano ist bei uns ein häufiges Geschlecht. Ich schlage dies nicht deshalb vor, weil es mein eigener Name ist — aber es würde die Sache doch wesentlich vereinfachen.

Und eine Anstellung… es gibt doch bestimmt irgendwo eine Stellung, wo ich arbeiten kann und für das Kind sorgen, es großziehen… eine Bibliothek vielleicht, ein Archiv, was weiß ich! Bloß nicht das Waisenhaus! Das Waisenhaus… um Gottes Willen, nein, nicht das Waisenhaus, Eure Exzellenz!»

Don Luigi verstummte augenblicklich. Er setzte sich wieder und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn, fürchtete, dass ein solches Gestammel den Erzbischof von Spoleto nicht würde erweichen können.

Der Apennin glänzte vor ihm im warmen Licht der Dämmerung, und er begann von vorn, plante diesmal, konzipierte, suchte Wendungen und Argumente, wog sie gegeneinander ab, schliff und feilte, steigerte sich in einen Rausch, der ein Lehrstück der Rhetorik hervorbrachte, und erreichte Spoleto zu später Stunde, gerade rechtzeitig, um vom Prälaten noch empfangen zu werden.

Etwas schläfrig, von der langen beschwerlichen Reise entkräftet, trat er in den Palazzo, wo ihm der Novize, der ihm das Tor geöffnet und ihm Einlass gewährt hatte, Koffer und Mantel abnahm und ihn anwies, die weißmarmorne Treppe hochzusteigen und sich vor dem Arbeitszimmer des Erzbischofs zu gedulden.

Und Don Luigi schritt, trotz seiner körperlichen Mattheit, stramm, aufrecht, stolz von der hell erleuchteten Eingangshalle auf die Treppe zu und Marmorstufe um Marmorstufe aufwärts in die schummrige obere Etage, immer stärker auf die eigene Eloquenz vertrauend, vollkommen gewiss, dass niemand der Überzeugungskraft seines vorbereiteten Plädoyers, der Schönheit und dem christlichen Geist seiner Erörterung etwas hätte entgegenhalten wollen.

Frignani, der Schütze des erlösenden zweiten Treffers von Palermo, ging ihm durch den Kopf, und er fühlte den Sieg, seinen Triumph, Azzurras Rettung vor dem Waisenhaus näher und näher rücken.

Aber als er vor dem Erzbischof von Spoleto stand, hatte Don Luigi seine ganze Rede vergessen. Nicht an ein einziges Wort konnte er sich mehr erinnern. Es fiel ihm schlicht gar nichts mehr ein.

«Wussten Eure Exzellenz», sagte er stattdessen, «dass Zugvögel, wenn sie im ersten Winter ihres Lebens nicht nach Süden ziehen, den Migrationsinstinkt für immer verlieren?»

Er schaute in das verblüffte Gesicht des hohen Würdenträgers und dachte: «Das DIES IRÆ. Es ist das DIES IRÆ».

Kommentare 2

  1. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zumindest für die Dauer der Reise zum «Oberrichter» Erzbischof, auf welcher man die grossartigsten Verteidigungsreden zurecht bastelt, die wahrlich eines Staranwalts würdig wären. Allein das Gesetzbuch der katholischen Kirche macht von vornherein klar, dass der gute Don Luigi absolut chancenlos ist.
    Die Kirche vertritt einen Gott, der selber wohl genau so erbarmungslos ist wie die Natur, die er erschaffen hat. Und wer menschlich ist, kann niemals göttlich sein. Da der Erzbischof sich aber selbstgefällig als Vertreter Gottes sieht, muss er sich in dieser Angelegenheit auch göttlich verhalten. Für Menschlichkeit ist da kein Platz.
    Trotzdem hätte ich Don Luigi am Schluss gerne einen Tritt in den Hintern versetzt, um ihn damit an seine Menschlichkeit zu erinnern. Mach‘ endlich dein Maul auf, Luigi!

    1. Post
      Author

      Welch ein wunderbarer Kommentar! Danke, Sabina! Du bringst das Dilemma auf den Punkt, das Brecht in ‹Leben des Galilei› mit der Gegenüberstellung von Giordano Brunos und Galileo Galileis gegensätzlicher Entscheidung darstellt: Bruno geht unbeirrbar und gehobenen Hauptes in den Tod auf dem Scheiterhaufen, Galilei lässt sich demütigen, widerruft, gewährt dem Machtsystem scheinbar den Sieg und wird lebenslänglich eingekerkert. Andrea Sarti, Galileis Schüler, sagt, von seines Lehrers vermeintlicher Feigheit enttäuscht: «Unglücklich das Land, das keine Helden hat!» und Galilei erwidert: «Unglücklich das Land, das Helden braucht.» — Vor beiden Haltungen ziehe ich den Hut: In unserem Fall wäre ich stolz auf Don Luigi und würde in ihm einen Helden sehen, wenn er es dem Erzbischof möglichst schwer machen würde, den Willen seines grausamen Gottes zu tun. Anderseits fühle ich mich, der ich selbst zum Helden nicht das geringste Talent habe, Antihelden und Versagern stets sehr verbunden. Wenn ich im Augenblick des Dies Iræ mit dem kleinmütigen Missionar solidarisch bleibe, lege ich ihm doch die nicht ausgesprochene Frage in die Gedanken: «Herr, warum hast du mich und Azzurra verlassen? Gibt es dich denn überhaupt?»
      Nochmals herzlichen Dank für deinen Kommentar, Sabina! Aus der Welt einen besseren Ort zu machen, gelingt uns allen wohl nicht, aber das Internet ein wenig zu läutern, ist dir hiermit bereits gelungen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert