Analyse eines unterschätzten literarischen Textes

Alberigo TuccilloLiteratur, Musik, Sprache

Frère Jacques ist also der Glöckner, und wenn der jetzt noch schläft, wird es auch das ganze Kloster noch tun. Endgültige Klarheit schafft wie so oft das Italienische! Da hat man zwar dem Versfuß zuliebe Giacomo in Martino umbenannt, dafür nennt man seine Funktion innerhalb des Klosters explizit: ‹campanaro› (Glöckner)! weiter lesen >

Amuse-Bouche 101 bis 104

Alberigo TuccilloSprache, Vermischtes, Wissenschaft

Was alles aus einer Bach-Fuge erklingt, wie es zur Entstehung der Schwermetalle in einer Supernova kommt, warum ein Kind, das mich weinend anschaut, traurig ist, warum eine Tomate zur Reife errötet, während die andere noch grün vor Neid von einem Pilz befallen wird, was in Picassos Guernica zu lesen ist, warum wir so viel über die Sprache der Indoeuropäer wissen, die vor sechstausend Jahren lebten und noch Jahrtausende lang nichts aufschreiben würden… es ist der allerschönste Thriller, den selbst die raffinierteste Krimi-Autorin sich nicht ausdenken kann: die Kunstwerdung der Wissenschaft, die Wissenschaftswerdung der Kunst, die Menschwerdung des Menschen. (Vielleicht klingt es pathetisch, aber es liegt am Sachverhalt, nicht an der Wortwahl.) weiter lesen >

Amuse-Bouche 91 bis 96

Alberigo TuccilloGesellschaft, Sprache Schreibe einen Kommentar

Wer ein Haar in der Suppe sucht, ist pedantisch, pingelig, kleinlich, übergenau, aber auch in gewisser Weise unlauter, unredlich, denn es geht den jede Suppe durchforschenden Haarsuchenden mitnichten darum, die Wahrheit zu ergründen, sondern bloß hartnäckig nach einem fadenscheinigen Grund zu trachten, mit dem die vorgefasste Ablehnung eines Arguments, eines Gedankens, einer Ansicht begründet werden kann. weiter lesen >

Amuse-Bouche 86 bis 90

Alberigo TuccilloGesellschaft, Sprache, Vermischtes

Nummer 86: Obwohl Johann Peter Hebels deliziöse Kalendergeschichte «Kannitverstan» (1808) wohl alle kennen, rufe ich sie mit einer kurzen Inhaltsangabe richtig ins Gedächtnis zurück, damit wir dann eine Überlegung anstellen können, die nicht eigentlich sprachwissenschaftlich ist, aber das nicht immer …